Impfungen bei der Katze
Schutz für die Samtpfoten
Katzen lieben die Freiheit und haben auf ihren Streifzügen häufig Kontakt zu Artgenossen. Aber selbst wenn die Katze ausschließlich in der Wohnung gehalten wird sollte ein adäquater Impfschutz nicht unterschätzt werden.
Eine Infektion mit Krankheitserregern schreckt weder vor dem Geschlecht, noch vor der Rasse zurück. Glücklicherweise kann gegen die verbreitetsten Infektionskrankheiten ein umfassender Impfschutz das Risiko einer schwerwiegenden Erkrankung minimieren.
Besonders der Kontakt zu Artgenossen spielt eine wichtige Rolle bei der Übertragung von Krankheiten. Allerdings sollte man nicht denken, dass die Wohnungskatze gegenüber ihren freilaufenden Artgenossen keinen Impfschutz nötig hätte. Auch als Besitzer kann man unabsichtlich Infektionskrankheiten z. B. mit seinen Schuhen in die Wohnung tragen, woran sich die Katze infizieren kann.
Eine Impfpflicht für Katzen besteht nicht, allerdings zählt auch hier „Vorbeugen ist besser als heilen!“ Nicht nur die eigene Katze ist durch eine Impfung besser gegen Krankheiten gewappnet, sie schützt auch andere damit, da sie die Ausbreitung verhindert.
Chlamydien
Chlamydien sind Bakterien, die über eine Schmierinfektion übertragen werden und vor allem Schnupfen, Augenentzündungen und Fieber verursachen. Sie sind häufig Teil des Katzenschnupfenkomplexes. Vor allem als Züchter ist es sinnvoll seine Katze gegen Chlamydien zu impfen, damit eine Übertragung auf die Welpen vermieden wird. Sollte die eigene Katze häufiger in Tierpensionen/Tierheimen Urlaub machen, ist auch dort diese Impfung sinnvoll.
Felines Leukosevirus (FeLV)
Das Feline Leukosevirus ist ein Virus, was schnell bei Katzenbissen z. B. bei Revierkämpfen übertragen werden kann und die Feline Leukämie auslöst. Viele ungeimpfte Katzen, besonders Freigänger, können sich somit mit dem Virus infizieren. Das gefährliche an diesen Viren ist, dass sie jahrelang keine Symptome machen. Infizierte Katzen können jedoch Millionen an Viren über den Speichel ausscheiden und somit andere Katzen infizieren. Nicht nur Bisse, sondern auch gegenseitiges Belecken, gemeinsame Futter- und Wassernäpfe oder Spielzeug kann führt zur Übertragung der Krankheit. Daher müssen infizierte Katzen unbedingt von nicht infizierten Katzen getrennt werden. Die Symptome der Felinen Leukämie sind recht unterschiedlich und können von schlechten Allgemeinbefinden zu Fieber, blassen Schleimhäuten oder sogar Tumoren führen. Da das Immunsystem geschwächt wird, kann es häufig zu schweren bis tödlichen Verläufen von anderen Infektionserregern kommen.
Katzenseuche (feline Parvovirose)
Bei der Katzenseuche handelt es sich um ein hochansteckendes Virus – das Feline Parvovirus. Ähnlich wie das Parvovirus beim Hund, ist es extrem widerstandsfähig gegenüber Umwelteinflüssen. Auch der Verlauf gleicht sehr der Parvovirose beim Hund. Die Übertragung geschieht über den Harn, Kot, Tränenflüssigkeit und Speichel, sowie z. B. Futternäpfe, Transportboxen und Kleidung. Daher kann selbst eine reine Wohnungskatze, durch z. B. die Kleidung oder Schuhe des Besitzers, mit Katzenseuche infiziert werden.
Hauptsymptome sind Mattigkeit, Fieber, Appetitlosigkeit, Erbrechen, blutig-wässriger Durchfall und teilweise plötzliches Versterben. Häufig sind die Tiere durch den hohen Flüssigkeitsverlust vom Durchfall stark dehydriert und geschwächt. Auch das Immunsystem wird geschädigt und es können Veränderungen an den Organen und im Blut festgestellt werden. Besonders Jungtiere können nach der Infektion plötzlich versterben. Bei trächtigen, nicht geimpften Muttertieren kann es bei den Ungeborenen zu irreparablen Schäden am Gehirn kommen.
Katzenschnupfen
Katzenschnupfen ist ein Komplex aus mehreren verschiedenen Erregern wie Herpesviren, Calciviren und Chlamydien. Während der Schnupfen beim Menschen meistens nur mit Unannehmlichkeiten verbunden ist, kann Katzenschnupfen bei der Katze dauerhafte Schäden verursachen.
Die Übertragung ist eine Tröpfcheninfektion aus Nasensekret, Tränenflüssigkeit oder Speichel. Auch über Gegenstände wie z. B. Spielzeug können die Erreger übertragen werden. Besonders an den Stellen, wo viele Katzen vorkommen, wie Züchter, Ausstellungen, Tierheime oder Tierpensionen können sich die Erreger schnell verbreiten. Besonders Katzen mit immunschwächenden Grunderkrankungen wie z. B. FIV/FeLV sind besonders empfänglich für Katzenschnupfen. Die Symptome sind tränende Augen, Nasenausfluss, Appetitmangel, Fieber und Niesen. Weiterhin können Rachenentzündungen, geschwollene Lymphknoten und blutige Geschwüre auf der Hornhaut, Nase, der Zunge und im Rachen auftreten. Im schlimmsten Fall kann die Erkrankung tödlich verlaufen.
Feline Infektiöse Peritonitis (FIP)
Feline Infektiöse Peitonitis oder Kurz FIP ist eine ansteckende Entzündung des Bauchfells (innere Auskleidung des Bauchraumes). Die Ursache ist eine Infektion mit Coronaviren (nicht Covid). Die Viren werden über Kot und Speichel übertragen. Das Virus vermehrt sich im Darm und ich anfangs ungefährlich. Manchmal jedoch mutiert es zur gefährlichen FIP-Variante. Wenn diese aggressive Form dann aus dem Darm in den Blutkreislauf und somit in andere Organe gelangt, wird die Erkrankung FIP ausgelöst. Die Symptome sind Fieber, Appetitmangel und Abmagerung.
Es werden zwei Formen unterschieden: die „feuchte Form“, die mit Bauchwassersucht oder Flüssigkeit im Brustkorb einhergeht. Und die „trockene Form“, wo die Leber, Milz und Nieren entzündet sind und Atembeschwerden vorkommen. Mischformen sind auch möglich. Eine Behandlung ist bisher nicht möglich und die FIP endet immer tödlich. Der Nachweis dieser Erkrankung kann nicht sicher gestellt werden, da ein positiver Befund mit Coronaviren nicht die aggressive FIP-Variante sein muss. Es gibt verschiedene Methoden, die jedoch alle nur Hinweise, aber keine Beweise liefern. Häufig betroffen sind junge Katzen zwischen 6-12 Monaten, sowie ältere Tiere ab 14 Jahren.
Tollwut
Das Tollwutvirus gilt in Deutschland als ausgerottet. Dies stimmt jedoch nur halb, da die Fledermaus nach wie vor ein Reservoir für die Fledermaustollwut darstellt und auch den Menschen über Bisse anstecken kann. Beim Fuchs, der als Hauptquelle der Tollwut in Deutschland galt, konnte durch Köderimpfung das Virus effektiv bekämpft werden. Übertragen wird das Virus hauptsächlich über Bisse bzw. den darüber übertragenen Speichel. Alle warmblütigen Spezies sind empfänglich für das Tollwutvirus und die Erkrankung endet dabei immer tödlich. Die Symptome sind gesteigerte Aggressivität, Scheue vor Wasser und starkes Speicheln.
Bei der Tollwut handelt es sich um eine anzeigepflichtige Tierseuche, bei der beim Tier eine Impfung nach erfolgter Infektion, sowie jegliche Behandlung verboten ist!
Glücklicherweise kann durch die Tollwutimpfung ein effektiver Schutz gegen eine Infektion erreicht werden. Wenn man mit seiner Katze ins Ausland reisen möchte, ist in der Regel ein ausreichender Schutz gegen Tollwut erforderlich.